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Mittwoch, 22. August 2018

Ein Wochenende in Antwerpen


Am Wochenende vom 17. bis 20. August war ich mit Katja in Antwerpen. Wir haben ein nettes Bed&Breakfast bei Suzan und Ivo außerhalb von Antwerpen im kleinen Örtchen Ranst gefunden. Hier ist es sehr ländlich und ruhig. Wir hatten angenehme Zimmer und bekamen morgens ein köstliches Frühstück. (Fotos dazu gibt es weiter unten). Als wir gegen Mittag angekommen sind, haben wir nur die Koffer auf die Zimmer gebracht und sind gleich weiter nach Antwerpen gefahren. Hier kann man direkt an der Schelde auf großen Parkplätzen kostenlos parken. Es gibt gleich in der Nähe Fahrradstände, bei denen man sich ein Fahrrad ausleihen kann, um so längere Strecken zu überwinden. Dafür haben wir uns vorher bei Velo-Antwerpen im Internet angemeldet und konnten dann mit einer ID und PIN an jeder Velostelle ein Fahrrad entnehmen oder wieder abgeben.

Zuerst sind wir auf den Großen Platz an der Kathedrale gegangen. Dort begrüßt uns die Statue die von der Herkunft des Namens Antwerpen berichtet. Antwerpen ist eine Ableitung von "Hand werfen". Der Legende nach, soll ein Riese an der Schelde allen Reisenden und Fischern einen Zoll abverlangt haben. Wer diesen nicht bezahlen konnte bekam eine Hand abgehackt. Ein mutiger Mann hat sich dem Riesen entgegengestellt und ihm eine Hand abgehackt, die er dann in die Schelde warf. Damit war der Riese besiegt und vertrieben worden.


 Antwerpen ist eine der wenigen Städte, die im Krieg wenig zerstört wurde. Es sind ganz viele alte Gebäute zum Teil aus dem 15. Jahrhundert erhalten und restauriert worden. Hier noch das historische Stadthaus.


Am Anfang unserer Tour haben wir in einem Toreingang einen Hund gesehen, der vor einer Skulptur stand. Als dann das Herrchen heraus kam, wussten wir, dass der Hund vor seinem eigenen Abbild posiert. Er blieb auch schön stehen, um sich vor seinem "Kumpel" fotografieren zu lassen.



Die Kathedrale von Antwerpen in der Nachmittagssonne. Man kann sie von vielen Plätzen in der Stadt aus sehen.

 Irgendwann hatten wir dann Hunger und haben uns an einem Restaurant in die Schlange gestellt. Das muss doch gut sein, wenn so viele Leute dort anstehen. Und es war gut im Falaffeltof. Ich habe mir eine Pide (Brottasche) mit einer gegrillten Aubergine und Salat bestellt, dazu gab es verschiedene Soßen. Das war lecker und saftig. So gestärkt konnten wir die nächste Runde starten.

Wir sind dann zur Schelde gegangen, auch hier, wie auf dem Großen Markt war ein Streetfood-Festival mit Musik. Man hatte von der Aussichtsplattform einen guten Blick über die Schelde und die Stadt.


Überall in der Stadt gibt es interessante Statuen und Denkmäler.


Die Sonne geht langsam unter und unsere Füße schmerzen. Wir haben ungefähr 14 km heute zu Fuß und per Fahrrad hinter uns gebracht. Unter anderem waren wir im Diamantenviertel am Hauptbahnhof. Das war gar nicht glamourös sondern sehr heruntergekommen und schmutzig, obwohl dort ein Diamantenladen neben den anderen ist. Auch mehrere Diamantenbörsen. Dort ist auch das jüdische Viertel und uns begegneten einige orthodoxe Juden in schwarzer Kleidung mit Hut und Schläfenlocken. Das Lokal mit koscherer Kost haben wir  leider nicht gefunden. Das wäre noch interessant gewesen.


Wir gehen zurück zum Auto und sind ziemlich geschafft. Ich freue mich meinen Füßen eine Abkühlung zu verschaffen und die Beine hoch zu legen. Es hat auch nicht lange gedauert, bis ich eingeschlafen bin.


Am nächsten Morgen nach einem leckeren Frühstück wieder zum Parkplatz an der Schelde. Da haben wir ein Fahrrad geholt und sind in die Stadt. Am Theaterplatz war ein großer Markt. Alle möglichen Düfte stiegen uns in die Nase. Es war aber ein ganz normaler Markt mit Obst, Gemüse, Kleidung und viele Stände mit Leckereien, auch Austern und Champagner.


An der Schelde stehen überdachte Hallen mit wunderschönen morbiden Verzierungen. Dort werden zum Teil Boote untergestellt und überholt.


Nach einem ausgiebigen Besuch des Marktes haben wir uns einen Kaffee verdient und sind direkt am Theater ins "Le Pain Quotidien" ein kleines, feines Café, in dem man auch Kleinigkeiten essen kann. Wir haben uns nach draußen gesetzt und bekamen sofort Besuch von Celie, dem Café-Huhn. Es hatte ein kleines Häuschen im Garten und ging von Tisch zu Tisch um zu sehen, ob etwas essbares vom Tisch fällt. Es war gar nicht scheu, ließ sich aber nicht anfassen.


Auf dem Weg nach draußen habe ich noch dieses Schild gesehen: "Ich liebe schlafen, das ist wie eine Zeitmaschiene zum Frühstück". 


Nach ein paar Stunden vorbei am Rubenshaus, durch viele kleine Gässchen und Winkel kam der kleine Hunger und wir sind zum Fritte-Atelier. Dort gibt es Pommesfrites von einem 3Sterne-Koch. Die Saucen waren ein Gedicht. Er ist der Meinung, dass Pommes ebenso gut sein müssen wie ein 3-Sterne-Gericht. Recht hat er.


Absolut lecker auch die slow-cooked Frikandel. Sehr gut gewürzt und mit zartem Fleisch gefüllt.


An manchen Ecken findet man kuriose Sachen. Hier an der Ecke Paalingburgh (Aalburg) und Krabbestraat hing eine Flunder aus Metall.



Die Burg Steen aus dem Jahr 1587 steht direkt an der Schelde.
Die erste Erwähnung der Burg Het Steen („Der Stein“) datiert auf das 12. Jahrhundert. Es gilt als ältestes erhaltenes Gebäude der Stadt Antwerpen. Die Burg war Teil der Stadtbefestigung und sollte den Zugang zur Stadt aus  Richtung Westerschelde schützen. Im Jahr 1520 bestimmte Kaiser Karl V., dass die Burg renoviert und umgebaut werden sollte, um Artillerie aufnehmen zu können.
Später wurde die Burg als Gefängnis bis 1823 genutzt, anschließend hatte das Gebäude unterschiedliche Bestimmungen, z. B. als Wohnhaus, Sägewerk und Fischlager. Ab 1862 war das Gebäude ein Museum für Altertümer und von 1952 bis 2008 das Nationale Schifffahrtsmuseum. 
 

Mitten auf dem Groote Plaats gibt es eine Skulptur:
Nello und Patrasche sind die Hauptfiguren aus dem englischen Roman "A Dog of Flanders" aus dem Jahr 1872. Die Geschichte spielt sich in Hoboken und Antwerpen ab. Darin spielen unter anderem die Liebfrauenkathedrale und die Gemälde von Rubens eine wichtige Rolle.
Nello, ein armer Waisenjunge, schließt Freundschaft mit Patrasche, einem zurückgelassenen Zughund. Zusammen ziehen sie jeden Tag in die Stadt. Dort besuchen sie oft die Kathedrale, wo Nello die Gemälde von Rubens bewundert. Durch eine Reihe von Rückschlägen endet das Leben von Nello und Patrasche in derselben Kathedrale. Sie sterben gemeinsam an Entbehrung.
In dieser rührenden und atypischen Weihnachtsgeschichte steckt die Botschaft von Stolz und bedingungsloser Freundschaft. 

 Natürlich haben wir auch die berühmten belgischen Pralinen gekauft und den Tipp bekommen im Schatten der Kathedrale auf einem kleinen Platz einen heiße Schokolade zu genießen. Dort gibt es das Quetzal. Es gibt auch andere Leckereien mit heißer Schokolade in den Varianten schwarz, braun, hellbraun und weiß, mit Früchten, Eis oder Schokogebäck. Also hier bleibt beim Schokogelüst kein Wunsch offen.


Ausgeruht und gestärkt schnappen wir uns am nächsten Stand ein Velo (Fahrrad) und machen uns auf zum MAS - Museum aan de Stroom. Ein außergewöhnliches Gebäude mit viel gebogenem Glas. Auf der 10. Etage ist eine Aussichtsplattform, die kostenlos bis spät Abends besucht werden kann.


Das kleine Viertel mit dem Hafen bietet etwas mehr Ruhe und viele kleine Bars und Restaurants.


Ein alter Kran steht am Anfang. Hier lassen sich einige hübsche  Fotos mit Spiegelung im Wasser machen.


Die Schlieren von Öl oder Benzin in Regenbogenfarben, die sich an der Kaimauer entlangziehen, sehen sehr interessant aus.

Auch das MAS spiegelt sich im Wasser. Leider war der Tag sehr bewölkt und es sieht etwas trübe aus.

Von allen Seiten gibt es schöne Aussichten und Ansichten.


Im Gebäude selbst wird moderne Kunst präsentiert. Als wir dort ankommen ist das Museum bereits geschlossen, aber wir wollten sowieso nur auf die Aussichtsplattform. Also immer mit einer viertel Drehung eine Rolltreppe weiter hoch bis wir ganz oben angekommen sind. Auf einer Etage sind zwei Puppen in Marineuniform aufgestellt. Besonders interessant ist die gewellte Glasfassade. An der Fassade mit dem roten Sandstein sind wieder die "Hände" angebracht. Angeblich über 3000 Stück.
 

Von oben hat man einen sehr schönen Blick in alle vier Himmelsrichtungen. Nach Westen zur Schelde hin mit dem alten Kran; im Hintergrund das Lotsenhaus.

Hier noch einmal die beiden Figuren, die man auch von unten sieht.


Ein Blick nach Norden. Hinter den drei Hochhäusern vermuten wir das Gebäude von der Architektin Zaha Hadid, das sie leider nicht mehr in der Vollendung erlebt hat. Sie starb 2016.


Nach Osten hin sieht man den kleinen Jachthafen und einen Teil der Innenstadt.

Im Süden dann er ältere Teil der Stadt mit der Kathedrale in der Mitte.


Als wir wieder runter fahren, sind auf einmal einige Heißluftballons am Himmel, was das Foto noch einmal etwas spannender macht.


Im Hafen vor dem Museum liegen alte Segelschiffe.


Von der Rolltreppe aus kann man die Glasverkleidung des Museums besonders gut erkennen. Ein wirklich interessantes Gebäude.

Als wir wieder unten sind, sehen wir noch einen alten Ladekran....


... und einen Dreimaster... 


An der nächsten Ecke lädt uns eine nette, kleine Kneipe zu einem Getränk ein. Das viele Laufen und Radeln macht Durst.

nach der Pause schnappen wir uns wieder ein Fahrrad und umrunden das Hafenbecken am Museum. Dabei kommen wir auch an eine Stelle, wo man das Port House sehen kann. Es soll an ein Schiff erinnern. Leider sind wir nicht so nahe drangekommen, um es von einer anderen Pespektive sehen zu können. 
http://www.zaha-hadid.com/architecture/port-house/

  unter dieser Adresse kann man ein schönes Foto des Gebäudes sehen.


Am nächsten Tag gehen wir in die St. Andries Kerk, also St. Andreas-Kirche. Dort steht eine Madonna, die von einem der 6 besten Designer Antwerpens eingekleidet wird. 
 

Auch die geschnitzte Kanzel ist beeindruckend.


Besonders beeindruckt war ich von einer Schuhparade. Die begann mit gestrickten Babyschuhen über Kinderschuhe, Turnschuhe bis hin zu alten Latschen. Um die Ecke stand dann noch ein Rollstuhl und ein kleiner Koffer, an dem ein Schild befestigt war mit der Frage: "was nimmst du mit auf deine letzte Reise". 




Am Eingang gab es dann noch dieses Bild, das man sich genauer ansehen musste. Auf der einen Seite schien es alt aber dann sieht man neben den Türen auf einer durchsichtigen Wand alle möglichen Zeitungen und im Vordergrund sogar Laptop und Bildschirm. Das Schild dazu fragt: "Was ist die Wahrheit".  Auch das regt zum nachdenken an.


Dann haben wir auf dem Weg durch die Stadt den Kleintiermarkt entdeckt, mit allerlei Vögeln, Hühnern, Hasen, Hamster und viel Zubehör für Hund, Katze und Vogel.


Ein paar Ecken weiter auf einem Platz setzen wir uns kurz auf eine Bank. Gegenüber ist die Nationalbank von Belgien. Sie erinnert mich ein wenig and Gringotts, die Bank von Harry Potter.


Auf dem Platz selbst ist ein Reiterdenkmal von Leopold I,  des ersten Königs von Belgien - 1831 - 1865


Es ist gut, dass es Handys gibt, so kann man immer gleich nachsehen, worum es sich handelt, wenn man etwas sieht.


Am Nachmittag gehen wir in ein Museum, das Snijders und Rockox-Haus. Hier werden hauptsächlich Stilleben ausgestellt, wie z.B. diese Blumen. Ich habe mich da ein wenig in dei Details verguckt, da ich wissen wollte, wie die alten Meiser das gemacht haben. Man kann ja immer noch etwas lernen.


Sogar die Türen sind von außen bemalt.


Das Haus gehörte erst Snijders und dann Rockox, die dort auch wohnten und arbeiteten. Es gibt einen schönen Innenhof, den man ebenfalls besuchen kann.



Es war wohl damals in, Tiere in in "menschichen" Situationen zu malen, wie dieses lustige Bild von den 5 Äffchen, die Karten spielen.


Aber besonders interessant fand ich die Spitzen und Details an der Kleidung. Hier das Taschentuch mit den Falten und Spitzen.



Auch der Schmuck der Hausdame ist sehr detailliert gemalt. so kann man auch in der Großaufnahme sehen, mit wieviel Sorgfalt die Brosche gemalt wurde.


Der Spitzenabschluss am Ärmel.


Auch der Kragen des Spanischen Königs ist äußerst interessant. Zartes Gewebe und durchscheinend.


Die Goldstickereien auf der Kleidung sind ebenfalls im Detaill sehr interessant.


Auch bei den Blumen interessiert mich am meisten, wie sie die Tiefe hinbekommen und Licht und Schatten gesetzt haben.


Die Tulpe sieht auch sehr schön aus.



Irgenwann waren dann die Füße platt und wir haben uns mit der Kutsche durch die Stadt fahren lassen. Dabei hat uns der Kutscher sehr schöne Ecken gezeigt. 
Diese Laternen hängen vor dem Geschäft des teuersten Modedesigners von Antwerpen: Dries von Noten.


Unser Kutscher war sehr nett und hat uns alles geduldig erklärt. Noch einmal eine andere Sicht auf die Stadt.


Im Schaufenster habe ich kurz unsere Kutsche gesehen und geknipst.


Das runde Gebäude war mal die Oper von Amsterdam. Nun sind dort ein Theater, Geschäfte und Restaurants drin.



Auf einem der Dächer stehen zwei "Geister", darauf wies uns der Kutscher hin.


Es gibt so viele schöne alte Gebäude, die man nur sieht, wenn man den Kopf hebt und nicht auf die Straße achten muss, was bei dem Kopfsteinpflaster fast überall der Fall ist.


An der großen Kathedrale ist auch dieser pagodenartige Turm, aber wir haben nicht herausgefunden, was es damit auf sich hat.


Am letzten Morgen habe ich von unserer Unterkunft noch einige Fotos gemacht. Das Tor im Hintergrund ist der Eingang. Daran schließt sich ein schöner Garten an.


Es gibt einige Weinstöcke und wir durften beim Frühstück auch von den Trauben probieren.


Rund um das Haus gibt es Sitzplätze und je nach Witterung kann man in der Sonne, im Schatten, am Teich und überdacht sitzen.


Das plätschern am Teich hat eine beruhigende Wirkung.


Durch die blaue Tür sind wir zu unseren Zimmern gekommen, die im oberen Stockwerk lagen.


Der Garten ist gepflegt und hat einige versteckte Ecken.


Ein einladendes Ambiente mit viel Liebe zum Detail


Der Frühstücksraum bietet einen tollen Ausblick in den Garten.


Das Frühstück war gut und reichlich. Es gab dazu Tee oder Latte Macchiato sowie Saft, Joghurt, Obst und ein Ei.


Dieses alte Schätzchen aus den 50/60er Jahren hat der Hausherr aufgearbeitet. Das sieht doch toll aus.


Das Zimmerchen ist hübsch eingerichtet und einladend. Nach dem Frühstück haben wir unsere Sachen ins Auto gepackt und sind der Empfehlung der Vermieter gefolgt und nach Lier gefahren. Sie nennen es Klein-Brügge. Und tatsächlich ist das Städtchen ähnlich wie Brügge mit Kanälen durchzogen und hat einige schöne Gebäude.


Der Große Platz mit dem Stadthaus, in dem auch die Touristeninformation ist. Also erst mal einen Stadtplan besorgen und dann auf Entdeckungsreise gehen.


Im Inneren ist das Stadthaus mit wundeschönen Stuckdecken und Kronleuchtern ausgestattet.


Den Eingang ziert eine vergoldete Stuckdecke.


... und eine schön geschwungene Treppe reicht in die oberen Etagen.


Durch die Stadt kommt man immer wieder am Wasser entlang.


Besonders schön ist, dass viele Plätze, Gebäuden und die Brücken mit Blumen geschmückt sind.


Natürlich darf auch eine große Kirche nicht fehlen.


Eine Besonderheit die die riesige Uhr an der Giebelwand.


Gebäude, die sich im Wasser spiegeln.


Schöne An- und Aussichten. Man kann auch mit dem Boot auf den Kanälen fahren.


Es gibt überall Brücken, um die einzelnen Teile der Stadt zu verbinden, ohne große Umwege gehen zu müssen.


Wenn sich Gebäude im Wasser spiegeln, finde ich das immer ganz interessant.



Dieser Turm ist etwas besonderes.
Eine astronomische Uhr, de Wonderklok, befindet sich seit 1960 in einem Nebengebäude des Zimmerturms. Zimmer wurde unter anderem von Albert Einstein zu diesem Werk beglückwünscht. Das Uhrwerk enthält neben einer Vielzahl anderer Anzeigen, den sich am langsamsten drehenden Zeiger der Welt. Dieser zeigt die Präzessionsbewegung der Erdachse an und benötigt für einen Umlauf rund 25.800 Jahre. Später fügte Zimmer dem Uhrwerk noch ein Planetarium hinzu.



Schön finde ich, dass es in Belgien Brauch ist, an Plätzen, Brücken und Laternen Blumen aufzuhängen. Das gibt ein schönes Bild von der Stadt. So haben wir es auch in Antwerpen überall gesehen.


Eine Besondeheit von Lier ist der Begienenhof.
Der Beginenhof ist ein typischer Straßenbeginenhof aus dem 13. Jahrhundert (1258 gegründet), mit 11 Straßen und 162 Häusern. Beginenhöfe waren geschlossene Höfe, in denen Witwen und unverheiratete Frauen ein religiöses, aber eigenständiges Leben führten. Es herrschte Selbstverwaltung unter der Leitung einer «Grootjuffrouw» (Vorsteherin). Die Beginen bestritten ihren Lebensunterhalt durch Weben, Spitzenklöppeln oder Sticken. Sie legten das Gelöbnis der Keuschheit und Gehorsamkeit, aber nicht der Armut ab. Es bestand eine große Harmonie zwischen dem spirituellen und materiellen Leben. Sie konnten den Beginenhof jederzeit verlassen. 1994 starb Agnes, die letzte Begine von Lier.



Eine alte Schwengelpumpe, die wohl nur noch als Zierde dient.


Sehr kleine Häuser, in denen heute Familien wohnen. An den Türen gibt es immer noch die Namen der Frauen, die einst dort wohnten. 


Manchmal kann man einen kleinen Einblick in den Vorgarten erhaschen.


Hier habe ich eine Tür entdeckt an der S. Barbara steht. Den jeweiligen Vornamen der Bewohner wurde ein "S." vorangestellt. Leider habe ich nicht herausfinden können, was dies bedeutet. Ich könnte mir vorstellen dass es von "Soeur" (deutsch: Schwester) kommt. Denn die Beginen wurden auch als Seelenschwestern bezeichnet.


in diesem Beginenhof kommt man sich wirklich vor, wie in die damalige Zeit versetzt.


Oben auf dem monumentalen Eingangstor (1690) zum Beginenhof steht die Terrakottastatue der heiligen Begga (1770), Schutzheilige der Beginen und Stotterer.
Begga ist nicht die Gründerin der Beginen, wird aber oft dargestellt als Begine mit Kopfbedeckung und gefalteten Händen.


Und schon wieder überqueren wir eine Brücke und haben einen schönen Blick auf die alten Häuser.


In einem alten Gebäude ist ein Künstler und Florist untergebracht. Hier hat man noch einmal einen tollen Blick auf die Kirche von Lier.


An jeder Ecke sieht es anders aus und man kann sich an den schönen Häusern und Fassaden gar nicht satt sehen.


Nach einer kurzen Pause auf dem Bänkchen schlendern wir zurück zum Auto und fahren weiter über Land. Dabei fahren wir Richtung Diest und sehen schon von weitem eine Basilica. Also müssen wir dort hin. Wir sind in Scherpenheuvel und es ist eine Marien-Basilika.

  
Die kleine Stadt Scherpenheuvel gruppiert sich rings um die im 17. Jahrhundert errichtete und "Unserer Lieben Frau" geweihte barocke Wallfahrtskirche, die 1922 in den Rang einer Basilica minor erhoben wurde. Die Basilika Onze-Lieve-Vrouwe van Scherpenheuvel, in der auch Papst Johannes Paul II. schon betete, macht Scherpenheuvel zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte von Belgien. Das kleine Lourdes.

Mit dem Segen dieses Besuches fahren wir nun zurück nach Köln. Gegen 19:30 bin ich dann endlich wieder zu Hause, packe aus und lege meine müden Füße hoch.

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Das war mal wieder ein "volles" Wochenende mit ganz vielen Eindrücken und Informationen, kulinarischen Köstlichkeiten und vielen schönen Bildern, die in Erinnerung bleiben.

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen...

An dem Spruch ist schon was dran.

Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und Bilder schauen und genießt die Zeit.

Alles Liebe
Eure Barbara


PS
Die Informationen zu den verschiedenen Bildern habe ich aus Wickipedia