Shabby-Chic
Schon seit einigen Jahren gibt es diesen Shabby-Chic-Stil, bei dem Möbel und andere Gegenstände auf "alt" getrimmt werden. Es ist eine Homage an den Landhausstil, um die "gute alte Zeit" wieder aufleben zu lassen. Das geht von Deko über Kleidung bis zur Einrichtung und Möbel. Bisher konnte man vieles für diesen Stil in Einrichtungshäusern, auf Handwerkermärkten und im Internet kaufen. Da diese Sachen zum Teil recht teuer verkauft werden, gehen immer mehr Leute dazu über den Shabby-Chic selbst zu machen. Mittlerweile gibt es dafür hervorragende Kalk-Farben von diversen Firmen, die auch von der Verarbeitung her immer besser werden und auch ökologisch sind und dabei ohne Lösungsmittel auskommen.
Vor einiger Zeit habe ich einen Möbel-Workshop bei der Polsterei Nord in Nippes "https://www.polsterei-nord.de/" gemacht, um einige kleine Möbel im Shabby-Chic-Stil zu streichen. Sieben Frauen haben ihre Möbel mitgebracht und Angela hat uns eingewiesen. Dann ging es mit Schwung los und alle suchten Farbe aus, reinigten die Möbel und schwangen anschließend die Pinsel.
Ich hatte im Dezember auf einem Weihnachtsmarkt ein kleines Beistelltischchen günstig erstanden. Das Gestell ist weiß und das Ablagebrett ist braun, das gefiel mir nicht so gut. Also habe ich das Tischchen auseinandergebaut und das Brett mitgenommen. Zuerst wurde es mit einem Primer gestrichen, damit die Originalfarbe nicht "ausblutet" und das Weiß dann vergilbt aussieht. Nach dem trocknen wird die endgültige Farbe aufgebracht und es muss wieder trocknen. Zum Schluss kommt noch ein Motiv drauf, das ich mit einer Schablone auftupfe. Und... wieder trocknen lassen.
So sieht nun das fertige Tischen aus
Während der einzelnen Trocknungszeiten, habe ich mich bereits mit den nächsten Teilen beschäftigt. Die Arbeitsgänge sind immer gleich, erst alles mit einem Spezialreiniger einsprühen und reinigen, dann streichen und trocknen im Wechsel.
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Dieses kleine Schränkchen habe ich mal von einer Kollegin bekommen. Kiefer natur. So etwas hängt sich heute niemand mehr auf. Also alle Fachbrettchen herausgenommen und zwei mal gestrichen. Zum Schluss mit Schablonen noch kleine Ornamente auf das Kopfteil und sogar auf das Glas.
Das habe ich von innen angebracht, da man außen öfter mal drüber wischt als innen.
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Als nächstes habe ich einen anderen Flohmarktfund bemalt.
Es war wohl für die Diele gedacht, um als Schlüsselbrett zu dienen und diverse Kleinigkeiten aufzuheben. Bevor man das Haus verließ konnte man auch noch einen kurzen Blick in den Spiegel werfen, ob der Hut richtig sitzt ;-)
Das Teil war in dunkelbraunem Holz und auch hier sollte der Primer eingesetzt werden. Da ich aber anschließend alles in einem Silbergrau gestrichen habe, würde man das vergilben auch nicht so bemerken wie bei weißer Farbe.
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Um dem Ganzen noch eine besondere Note zu geben, habe ich es mit mediterranen Motiven schabloniert. Ganz zum Schluss hat mir Angela gezeigt, wie man die Schablonentechnik mit 3D-Effekt versehen kann. Dazu wird die Schablone ein wenig versetzt und mit einem dunkleren Wachs teilweise ausgefüllt. Das Wachs gibt es in verschiedenen Farben. Hier habe ich ein Jeansblau verwendet.
Vor dem Versigeln habe ich die kleinen Flecken vom Wachs, die über die Schablone gingen, noch wegradiert.
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Einige Eindrücke aus der Werkstatt. Christine hat eine Innentür bearbeitet. Andere Teilnehmer hatten einen Tisch, eine Werkbank, ein altes Blumenbänkchen, noch einen Tisch, ein Nachtschränkchen und einen Stuhl. Wir waren ganz schön fleißig.
Zum Mittag, hat Andreas Neu (hier oben mit dem Föhn) für die ganze Mannschaft Nudeln mit Pesto gekocht. Das hat sehr lecker geschmeckt, wir waren ja auch alle hungrig.
Ganz zum Schluss hatte ich noch etwa eineinhalb Stunden Zeit, also habe ich mir das Schwierigste für den Schluss aufgehoben. Ich hatte einen wunderschönen Holzspiegel gefunden, das Muster gefiel mir sehr gut nur die Farbe war so gar nicht mein Geschmack - dunkelbraun. Also habe ich den Spiegel grau gestrichen, die gleiche Farbe wie bei dem Schlüsselbrett. Hier habe ich aber zum Schluss mit weißem Wachs die Konturen herausgearbeitet. Ich finde, dass damit das geschnitzte Muster sehr gut zur Geltung kommt. Der Spiegel hängt mittlerweile in unserem Wohnzimmer.
Das nächste Wochenende war meins: Die Garage wurde zur Werkstatt. Ich hatte da noch so einige Kisten und das Nähkästchen, dass ich im vergangenen Jahr beim Sperrmüll gefunden hatte. An diesem Ding hab ich mich ziemlich abgemüht. Immer wieder wurde die Farbe gelblich und ich wusste nicht warum, es war doch schon drei mal gestrichen. Und vorher hatte ich es gut gereinigt. Man muss eben wissen wie es geht. Dann ist alles ganz einfach.
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Eine alte Weinkiste, eine Holzkiste mit Deckel, der Hirschkopf, den wir im Advent gekauft hatten, einen Stern, der in einer sehr schlechten Farbe rot gestrichen war und nach dem zweiten Anstrich immer noch rosa wurde, waren die Versuchsobjekte.
Das Fußbänkchen vom letzten Jahr war zwar gut gelungen, hatte aber ein paar Ränder vom Blumentopf, weil es nicht versiegelt war. Das habe ich nun nachgeholt.
Die Weinkiste wurde ebenfalls gestrichen und mit der Schablone verschönert.
Wenn alles gut durchgetrocknet ist, wird es mit einem Mattlack versiegelt, dann kann man alles auch gut mal feucht abwischen.
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Ich hatte auch noch kleine Konsolen aus Lindenholz in natur, die waren aber auch schon durch die Sonne ausgebleicht. Nun sind sie mit Farbe und Wachs wieder sehr schön.
Der HIrschkopf gefällt mir so auch besser. Zu Weihnachten bekommt er einen besonderen Platz, einen Kranz um den Hals und ein paar Weihnachtskugeln ans Geweih.
So sieht nun das Nähkästchen vom Sperrmüll aus. Ist es nicht hübsch geworden. Man kann es nun nicht nur als Nähkästchen verwenden, sonder auch als Beistelltischchen im Garten zwischen den Liegestühlen. Darin kann man bequem Getränke transportieren, ohne dass etwas umfällt.
Das finde ich sehr praktisch.
Sogar eine Keksdose aus Blech lässt sich mit der Autentico Kreidefarbe aufhübschen. Ich habe hier als Schablone eine kleine Tortenspitze verwendet.
Ein altes Vollholz-Nachttischchen habe ich sehr preiswert erstanden und brauchte noch Farbe dafür. Also bin ich nach Feierabend zum Laden von Angela und Andreas gefahren und habe mich noch damit eingedeckt.
Die alten Holzknöpfe wurden entfernt, das Schränkchen etwas abgeschliffen und ...
... dann innen und außen einmal mit Primer und zwei mal mit Farbe gestrichen.
Nachdem die Farbe gut getrocknet war, habe ich die Kanten und Ecken abgeschliffen, um so den Shabby-Effekt herauszuarbeiten. Dann kam per Schablone ein Blattmotiv drauf, dass mit etwas grünem Wachs noch ein bisschen plastischer gemacht wurde. Dann wurde das ganze Schränkchen versiegelt. Zum Schluss wurden neue Knöpfe angebracht
So sieht es nun aus. Die Scharniere werden noch ein wenig poliert und dann möchte ich das Schränkchen verkaufen. Mal sehen, ob es jemand haben möchte.
Mein Fußbänkchen hat nun auch eine Versiegelung und steht wieder im Häuschen.
Ich wollte ja immer noch einen Tisch oder Fensterbänke für das Häuschen haben, damit man auch mal ein Glas, eine Tasse Tee oder Kaffee und einen Kuchenteller abstellen kann.
Voila - es ist vollbracht. Es gefällt mir sehr gut. Auch, dass die Fensterbänke noch ein kleines Motiv in der gleichen Farbe wie das Fußbänkchen haben.
So, nun kann der Sommer kommen, ich wäre dann jetzt bereit.
Die Eisheiligen sind vorbei und die ersten Sommerpflanzen verschönern die Töpfe rund um das Häuschen.
Das Schablonieren hat so viel Spaß gemacht, da habe ich noch mit einer Zebra-Schablone ausprobiert, ein nettes Bild zu machen. So sieht es aus.
Nun wünsche ich euch eine schöne Zeit - und bleibt aktiv und kreativ.
Eure Barbara
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