Mittwoch, 5. Juni 2019

Langes Wochenende in Holland


Am langen Wochenende vom 30.05 bis 02.06. war ich mit einer Freundin in Holland. 

Auf dem Hinweg haben wir in Utrecht gehalten und uns die Stadt angesehen. 


Als wir aus dem Parkhaus kamen begrüßte uns ein großer Wal. Der bestand aus lauter Plastikmüll. Das ist ein Mahnmal wir sollten viel öfter darüber nachdenken und Plastik vermeiden.


Es gibt viele Geschäfte und auch so einige Kuriositäten. Dies Gebilde im Schaufenster erinnert mich an den alten "Küchenfreund" meiner Mutter. Damit konnte man Kräuter zerkleinern, indem man mit den runden Messern kreuz und quer durch die Kräuter gefahren ist. Hier präsentiert er sich als Lampe im Vogelkäfig.


Bei unserer Wanderung durch die Stadt schaue ich in die nächste Straße und entdecke auf einem Dach ein UFO.


die Holländer haben Humor. Das zeigt sich auch an anderen Dekorationen in den Schaufernstern. 



Mittlerweile gibt es in vielen Städten Straßen, in denen bunte Schirme hängen; so auch hier in Utrecht.


Von Utrecht aus fahren wir zu unserem Bed & Breakfast. Dort melden wir uns an, bringen das Gepäck aufs Zimmer und machen uns noch mal auf den Weg.


Gouda eine - kleinere Stadt - ist nur 6 km weit weg. Wir parken und laufen direkt auf das älteste Käsegeschäft zu. Leider ist es schon geschlossen. Aber wir werden sicher noch mal vorbeikommen.


Das alte Stadthaus steht mitten auf einem großen Platz. Rund herum sind Stände aufgebaut. An diesem Tag war ein Keramikmarkt, der aber schon geschlossen war. An anderen Tagen ist dort Wochenmarkt.


Ebenfalls am großen Marktplatz gibt es ein altes Haus. Das ist die Käsewaage von Gouda.


Die Rückseite des Stadthauses ist prächtig und mit vielen kleinen Türmchen. Hier ist auch das Rathaus untergebracht.


Wenn man durch die kleinen Gassen abseits der großen Einkaufsstraßen schlendert, sieht man die interessanten und schönen Seiten einer Stadt.


In  fast jeder Stadt in dieser Gegend (Flandern) gibt es Grachten. Sie wurden als Wasserstraßen zur Anlieferung von Waren genutzt. Manchmal verschwindet so ein Wasserlauf unter den Häusern und taucht dann irgendwo wieder auf.


Diese Anlegestelle gehört zum Käsegeschäft. hier wurde die Milch angeliefert, um dann weiterverarbeitet zu werden.


Neben dem Käseladen gibt es sogar eine Käse-Skulptur.


Wir fahren nach Boskoop und werden am Spoelhof mit einer kleinen Zugbrücke begrüßt. Den Wagen können wir davor auf einen Parkplatz stellen.


Der Frühstücksraum ist sehr gemütlich und dort kann man sich auch Abends aufhalten.


An unserem letzten Tag war der Tisch zum Frühstück sogar auf der Terrasse gedeckt. Es gab ein gutes und reichhaltiges Frühstück mit warmen Brötchen, Obst, Müsli, Saft, Wurst und Käse von Herstellern in der Nachbarschaft und selbstgemachte Marmeladen und Honig.


Katja hatte die weiße Kammer...


und ich die Bedstee (Kastenbett) Kammer.


Aus dem Frühstücksraum ging man die Treppe hoch und stand in einem kleinen Flur mit 3 Türen.



Mein Zimmer ist sehr putzig. Ich schlafe in einer Kiste und habe einen kleinen Balkon. Die ehemalige Scheune ist bis zum Spitzgiebel ausgebaut. Oben gibt es noch 2 Betten für  Kinder.


Das Zimmer liegt in der ersten Etage und ist sehr schön und zweckmäßig eingerichtet. 


Neben einem kleinen Schrank gibt es eine separate Toilette. Das Bad ist im Zimmer integriert. Eine schöne Dusche und ein Waschtisch reichen für ein langes Wochenende völlig aus.


Es ist Freitag und wir machen uns auf nach Amsterdam. Dort parken wir außerhalb der Stadt und fahren mit der Schnellbahn bis zum Reichsmuseum. Wir haben bereits vorab Eintrittskarten im Internet bestellt und müssen uns nicht in die Schlange einreihen. Bis Mitte Juni ist noch die große Rembrandt-Ausstellung.


Mitten durch das Gebäude geht ein Fuß- und Radweg. Wir stellen uns an den Eingang für die, die bereits ein Ticket haben. Ein Blick nach oben zeigt ein wunderschönes Gewölbe.


Wir bekommen ein Zeitfenster für die Rembrandt-Abteilung: 14:00 Uhr. In der Zwischenzeit gehen wir im Museums-Restaurant essen und anschließend in die allgemeine Ausstellung. Dort werden hauptsächlich holländische Maler gezeigt.


Allein der Faltenwurf dieses Seidenkleides ist beeindruckend.


 Dies sieht aus wie ein Marmor-Relief, ist aber ein Gemälde.


Wenn man ganz nah herangeht, kann man es sehen.


Mich faszinieren immer wieder die Details in den Bildern der alten Meister, gerade bei Spitze und Schmuck. Daher habe ich nun hauptsächlich Details fotografiert.


Eine Ausnahme ist Vermeer. Sein berühmtestes Bild ist das Mädchen mit dem Perlenohrring. Aber auch dieses ist in natura sehr beeindruckend. Vor allen das Blau ist so intensiv. Es wurde mit gemahlenem Lapislazuli gemalt. Die Farbe ist so intensiv und frisch, als wäre es neu und nicht schon ein paar hundert Jahre alt. 


Auch diese alten Bücher sind im Detail faszinierend, man kann fast das Leder und Papier riechen.


Wieder ein Seidenkleid mit Brosche.


Hier ein Spitzendetail an der Kniehose eines Mannes.


Auch die Schuhspange aus Silberdraht ist beeindruckend.


Ebenso wie Spitzenkragen und Bordüren.


Die Brosche ist in Wirklichkeit nur wenige Zentimeter groß.


 Auch diese Schleife wirkt so lebendig und echt. Nur in der Vergrößerung sieht man, dass es gemalt ist.


Ohrring und Perlenkette mit dem Glanz wirken sehr plastisch.
Das sind gute Objekte zum üben.


Rembrandt war ein Meister des Lichts. Viele seiner Bilder sind sehr dunkel und er setzt nur eine Stelle in ein strahlendes Licht. Der Mann mit dem Turban ist eines der helleren Bilder.


Der Student mit der Kerze ist ein Beispiel für seine extrem dunklen Bilder mit nur einer Lichtquelle.


Amsterdam ist eine sehr quirlige Stadt. Fußgänger, Fahrräder, Roller, Autos fahren alle durcheinander aber keiner regt sich auf. Hier sind alle entspannt.


Diesen lustigen Kerl haben wir öfter an irgendeiner Hausfassade gesehen.


Amsterdam hat noch viele alte Häuser, die wieder liebevoll renoviert wurden. Man nennt die Stadt auch Klein-Venedig, weil sie zum einen von Grachten durchzogen ist und die meisten alten Gebäude auf Holzpfählen erbaut wurden, da der Boden zu weich war um darauf große Häuser zu bauen.


Nach der langen Lauferei durch das Museum und die Stadt haben wir uns zu einer Rundfahrt mit einem Boot entschieden. Hier sieht man Amsterdam noch einmal von einer anderen Seite.


Eine Stunde bekommen wir die schönsten Ecken vom Wasser aus zu sehen. Dazu gibt es in 16 Sprachen per Kopfhörer Informationen dazu.


Der Turm war früher ein Wehr- oder Wachturm. Später haben die Amsterdamer Geld gesammelt und ein Glockenspiel mit Uhr aufsetzen lassen. 


Es gibt keinen Fleck in Amsterdam ohne Fahrräder oder Wasser.


 Eine Brücke wurde dem damaligen pariser Flair nachepfunden und bekam prächtige Laternen.


Die bekannte "magere Brug" ist ein Wahrzeichen von Amsterdam.


 Es gibt über 250 Brücken in der Stadt.


An jeder Ecke ein neuer Eindruck. An den Grachten stehen zum Teil herrschaftliche Häuser und in den Grachten viele Hausboote.


Wir kommen am botanischen Garten vorbei.

   
und an romantischen Brückchen.


Viele Brücken können hochgezogen werden, damit größere Schiffe durchfahren können. Eine beliebte Ausrede für's zu spät kommen ist: "Die Brücke war hoch"...


Zum Schluss der Rundfahrt kommen wir an einem Nachbau eines alten Handelsschiffes vorbei und werden ganz nah herangefahren.



Ein Blick auf das Science-Center, das auffällig an ein Schiff erinnert, beendet die Rundfahrt.


Nach gut 14 Km Fußmarsch, 2 x Fahrrad-Rikscha und Bootsfahrt sind wir abgefüllt mit Eindrücken und hundemüde machen wir uns auf den Rückweg. 


Am nächsten Tag fahren wir noch einmal nach Gouda und gehen shoppen und viele hübsche Dinge anschauen. Ich nehme wieder einen Haufen Inspiration mit  wie z.B. diese Häuschen.


In einer Gasse finden wir ein nettes Restaurant und bekommen dort leckeres Essen und kühle Getränke es sind 33°C und wir brauchen eine Pause.



Am Nachmittag fahren wir in die Stadt Leiden nicht weit von Gouda. Hier schließt sich der Kreis, denn Leiden ist der Geburtsort von Rembrandt.




Auch in Leiden wieder viele Grachten und da die Gassen sehr eng sind und eine Außengastronomie nur an etwas größeren Plätze möglich ist, haben sich die Leidener etwas einfallen lassen. man verankert einen Kahn vor dem Haus an der Gracht und bestückt diesen mit Tischen und Stühlen und schon hat man Platz für die Gäste.


Wir haben ein nettes Plätzchen im Schatten gefunden und lassen es uns schmecken. Der Holländer sagt nicht guten Appetit sondern Smakelek.



Nachdem wir gestärkt sind geht es zurück Richtung Auto. Dabei kommen wir noch an schönen Ecken vorbei, wie diese kleine Zugbrücke.


Wunderschöne alte Fassaden. 


... und einer Straße mit vielen Skulpturen aus Keramik, wie diese hier im Baum.

Der letzte Abend. Wir fallen ins Bett und schlafen tief und fest. Draußen quaken uns die Frösche in den Schlaf.


 Am nächsten Morgen sind die Koffer schnell gepackt und nach dem Frühstück machen wir uns auf. Den ersten Teil fahren wir über Landstraßen und kommen hier auch noch mal in einem süßen Dorf vorbei. Auch hier die Klischees von Holland: Windmühlen und Zugbrücken.

Weiter geht es nach s'Hertogenbosch.

Diese Stadt ist groß und modern, wir finden wieder viele kuriose Sachen.


Aus alten Teilen werden neue Kunstwerke gemacht.



In einer kleinen Straße gibt es ein Restaurant am anderen und die Preise sind teils gehoben. Aber wir finden wieder das Richtige für uns. Lecker und seinen Preis wert.


Mini-Hamburger und eine Spinatsalat und ein Curry.


Der Tag geht schnell vorbei und wir haben noch fast zwei Stunden Fahrt vor uns. Also machen wir uns gegen 16:30 Uhr auf den Weg. 

Es war sehr anstrengend und ich habe viele Eindrücke mitgenommen. Das will erst mal alles wieder sortiert und verarbeitet werden.

Die nächste Reise kommt bestimmt.

viel Spaß beim Lesen und entdecken.

Eure Barbara