Freitag, 15. Juli 2016

Beton ist so bezaubernd


Beton ist so bezaubernd

 

...ich glaube ich bin betonverliebt...



Seit kurzem habe ich Beton für mich als Werkstoff für Deko entdeckt.

Die ersten Versuche:

 


Endlich ist das Wetter schön und ich hab ein neues Produkt ausprobiert. Im Baumarkt habe ich einen Sack "fließt und fertig" Bodenausgleichsmasse von Lugato erstanden. Der ist zwar ein bisschen teurer, aber er ist so fein, dass man damit auch sehr filigrane Formen gießen kann.

Zu Hause angekommen wurde der Arbeitsplatz vorbereitet. Ein Brett auf zwei Böcken mit einer aufgeschnittenen Mülltüte abgedeckt, die kann man zum Schluss einfach im normalen Hausmüll entsorgen. Dann alle inzwischen gesammelten, gekauften und auf dem Flohmarkt gefundenen  Kunststoff-, Silikon und alten Backförmchen aufgestellt. Es wurde alles griffbereit zurecht gelegt: Einmalhandschuhe damit der Beton die Haut nicht reizen kann, eine Maske, denn der Beton staubt und reizt die Schleimhäute, das ist sehr unangenehm, Wasser in einer Flasche, das lässt sich besser portionieren, eine kleine Kelle ein Gefäß zum anmischen. Am besten funktioniert es mit einem Gummimischbecher für Gips oder Spachtelmasse. Er ist so flexibel, das man die kleinen Förmchen direkt daraus befüllen kann, da er sich zusammen-drücken lässt und so eine Schnute entsteht. Gibt es im Baumarkt. Und: einen Eimer Wasser, um den Mischbecher und die Kelle zwischendurch ausspülen zu können. Das ist wichtig, weil der Zement recht schnell abbindet. 

Außer den Silikonteilen habe ich erst einmal alles mit einem preiswerten Speiseöl eingepinselt, damit sich die Formen nach dem aushärten wieder vom Beton lösen lassen.
Den Mischbecher anfeuchten, dann zur Hälfte bis maximal 2/3 mit dem Beton füllen und anschließend vorsichtig Wasser hinzufügen, immer nur in kleinen Portionen. Dazwischen immer wieder die Masse durchrühren.


Das ganze wiederholen, bis die Masse eine Konsistenz von Vanille-Fla hat, also zähfließend ist. Dann vorsichtig die Förmchen befüllen. Gut ist es, wenn man kleine Förmchen hat, in die man die Reste der Masse füllen kann, dann wird nicht so viel verschwendet, wenn es nicht mehr für die größeren Formen reicht.

Wenn eine Form komplett gefüllt ist, sollte diese ein paar mal auf den Tisch geklopft werden, damit eventuelle Luftbläschen nach oben kommen können. Bei den ersten Versuchen waren in einigen Ecken von sehr feinen Formen kleine Luftbläschen, die dann später sichtbar sind. Man kann auch mit einem Schaschlik-Spießchen versuchen, die Luftbläschen aus den Ecken zu bekommen, aber nur ganz vorsichtig durch die Masse fahren. Bereits nach 3 Stunden verfestigt sich der Beton. 

Ich habe alles ins Gartenhäuschen gestellt, da schon für den nächsten Tag wieder Regen angesagt wurde. Hier kann es bis zum nächsten Wochenende trocknen.


















Die Arbeitsgeräte sollten gleich im Anschluss gut mit Wasser gereinigt werden. Aber Achtung nicht in den Syphon gießen, das verstopft die Abwasserleitungen und ist nur mit Aufwand und Kosten wieder zu beheben. Man kann dies unter fließendem Wasser mit dem Gartenschlauch erledigen aber es genügt hierfür auch ein Eimer Wasser.

 


 
Bis so weit alles durchgetrocknet ist, habe ich mir die ersten Versuche vom Herbst, die ich mit Zement und Quarzsand selbst gemischt habe, zur Verzierung vorgenommen.
Auch hier sollten bei den Arbeiten Einmalhandschuhe verwendet werden.



Mit Schleifpapier bewaffnet werden die Teile geschliffen.  Es sollten zwei Körnungen beim Schleifpapier verwendet werden, einmal eine etwas gröbere Körnung z.B. 120 und eine feinere Körnung von 180. Es kann sein, dass sich vom Öl eine Patina gebildet hat, die fleckig aussieht und auch teilweise abblättert. Den oberen Rand kann man am besten abschleifen mit der Maschine oder wenn man das Schleifpapier auf eine glatte Fläche legt und das Betonwerkstück kopfüber darauf setzt und mit Druck schleift. Bei größeren Werkstücken reicht schon das Eigengewicht. Man bekommt damit eine gleichmäßige Fläche. Zuerst verwendet man das grobe Schleifpapier und anschließend das feinere, damit die Oberfläche schön glatt wird. Rundungen sollte man mit dem Schleifpapier in der Hand schleifen. Gut funktioniert das auch mit einem Schleifpad. Das gibt es im Baumarkt.

Wenn alle Teile gut geschliffen sind, sollten die Werkstücke noch einmal vom Staub befreit werden. Am besten geht es unter fließendem Wasser oder in einem Eimer, das entfernt alle Schleifstaubreste. Danach gut trocknen lassen.


Jetzt ist alles bereit zur Bemalung. Ich benutze eine Acrylfarbe, mit der ich auch Bilder male. Nach dem Trocknen ist sie wasserfest. Die Farbe sollte so weit verdünnt werden, dass man Punkte nicht malt, sondern einfach vom Pinsel tropfen lässt. Wenn die Punkte etwas kleiner sein sollen, nehme ich die Spitze eines Schaschlickspießes, dadurch werden sie besonders rund und klein.

Im Internet habe ich ganz viele schöne Betonteile gesehen, was gibt es für tolle creative Frauen. Auf Pinterest bin ich dann auf Sie&Da aus der Schweiz gestoßen. Die haben aus ihrer Leidenschaft ein tolles Hobby gemacht und mittlerweile ein Buch darüber veröffentlicht. Aber das könnt ihr alles auf der Internetseite von Sie&Da nachlesen. 

                       





Das Buch von Sie&Da habe ich mir natürlich gleich bestellt und ganz viele Ideen daraus geschöpft. Aber immer, wenn ich etwas "abmalen" wollte sind mir noch viele weitere Ideen dazu eingefallen.
Es macht mir so viel Spaß, dass ich am liebsten nur noch basteln, betonieren und malen möchte. Wenn das so weitergeht, wird mein Mann bald streiken. Mal sehen, wie viele Teile ich bis Oktober/November herstellen kann, bemalt und dekoriert bekomme. Dann würde ich gerne mal auf einen Weihnachtsbasar gehen.
So sehen nun die ersten Teile aus. Es hat schon etwas meditatives wenn ich die Betonstücke bemale.
Dabei lasse ich das Radio laufen, höre Musik und stelle mir etwas leckeres zu Trinken bereit, einen Tee, etwas fruchtiges, einen Latte Macchiato oder auch mal ein Glas Wein, je nach Stimmung.



Für meine Kreationen brauche ich noch einen Namen. Das, was ich hier probiere  "Babsilie's Hand & Werk" klingt noch nicht "rund". Das geht doch noch besser. Bei einem Gespräch mit Freunden kam dann die Idee: "Shades of Grey". Das ist es! Beton kommt in so vielen Schattierungen vor, dass mein Blog und meine Kreationen nun so heißen.


Mittlerweile habe ich im Stöberstübchen eines Bauernhofs zwei bezaubernde Tellerhalter aus Metall gefunden, worauf ich meine Beton-Kreationen präsentieren kann. Das sieht nicht nur
gut aus, sondern ist auch äußerst praktisch.


Ikea lässt grüßen. Der Blechteller passt haargenau in die Tellerhalter und mit einem alten Spitzendeckchen von meiner Mutter bestückt, präsentieren sich die Betonstücke ganz hübsch. Ich habe erst nur einen Teller gekauft, um auszuprobieren, ob es passt. Jetzt muss ich noch 3 Stück davon besorgen.
 Nach den vielen kleinen Teilen wollte ich noch etwas größeres bemalen und gleichzeitig etwas Farbe ausprobieren. Ich finde das sieht sehr schön aus, sommerlich frisch. Mit einem kleinen Glas darin kann man es als Windlicht oder auch als Vase für eine größere oder mehrere kleine Blumen verwenden. Man kann es auch mit Sand befüllen und mediterran mit Muscheln und Glas verziert auf ein Tablett arrangieren.






Bei einem Teil hat sich unter der inneren Form eine Luftblase gebildet, was ich zunächst als sehr schade empfand. Aber bei näherer Betrachtung sah das Missgeschick aus wie ein Mond. So habe ich die Innenseite Mitternachtsblau bemalt und den Mond in einem "Mondgelb" - wie passend ;o)



Wunderhübsch sieht das Windlicht mit einem kleinen Kränzchen aus. 

Bei den runden Formen weiß ich noch nicht, wie ich sie außen gestalten könnte, aber bei der eckigen Betonformen hatte ich die Idee jedes zweite Feld zu schablonieren. Ich finde, das sieht sehr hübsch aus.


Ich werde weiter berichten, wenn es neues gibt. 

Da ich diesen Blog gerade erst eingerichtet habe, fehlt noch einiges, was ich nach und nach vervollständigen werde. Dazu soll auch eine Kommentarfunktion gehören, falls ihr mir etwas mitteilen möchtet oder Fragen habt.

Bis zum nächsten Update wünsche ich euch viel Spaß und Erfolg beim ausprobieren.

Eure Babsilie

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