Vom 7. bis 13. August bin ich in den Schwarzwald gefahren.
Die 463 km haben etwas Zeit gebraucht, da auf der Fahrt viele Baustellen waren und in verschiedenen Bundesländern war Ferienende bzw. Ferienanfang. Aber die Sonne scheint, das Radio spielt schöne Musik, mein Getränk ist griffbereit, der Tempomat lässt mich gemütlich fahren und auch mal rechts und links die Landschaft genießen.
Es gibt ein paar Pausen dazwischen und Tipi hat die 3000 km erreicht.
Abends gegen 19:00 Uhr komme ich an und werde herzlich begrüßt. Ich lerne Sonja, die Frau meines Cousins, kennen und wir verstehen und auf Anhieb. Ein herzlicher Empfang, obwohl wir uns seit über 30 Jahren nicht mehr gesehen hatten.
Abends wird ein Körbchen gepackt mit einem typischen Vesper. Sonja hatte frisches Brot gebacken, dazu gab es Schwarzwälder Schinken, etwas Käse und Gurken und Tomaten aus dem eigenen Garten. Wir marschieren ca. einen Kilometer zum Feuelöschteich. Dort steht ein Tisch mit Bänken und wir sitzen mitten unter Bäumen am Waldrand und genießen unser Abendbrot bei Kerzenlicht und Wein.
Das Grundstück grenzt direkt an eine Wiese an. Ein Stück weiter grasen zwei Pferde. Es ist hier so still und der Blick geht so weit - Balsam für die Seele.
Sonja ist eine Gartenliebhaberin. Es gibt so viele verschiedene Pflanzen, Kräuter, Gemüse und Blumen. Sie kultiviert über 40 Zitrusbäumchen. Überall wachsen Kräuter in Beeten und Töpfen. Im Gewächshaus werden Gurken, Auberginen und Chili gezogen. Im Hochbeet wächst Salat und selbst auf der Fensterbank wachsen Tomaten. Die schmecken aber auch so lecker.
Heute steht ein Ausflug nach Schabenhausen zur Gärtnerei Weißner an. Dieses Gartencenter ist etwas anders als das, was ich bisher kenne. Hier gibt es eine Große Außenanlage, mit Papageienhaus, Orangerie und einem großen Teich. Es gibt einen Kinderspielplatz und freilaufende Hühner.
Mit dieser netten Damen habe ich mich auf hennisch mindestens eine viertel Stunde unterhalten. Nachdem ich sie überzeugen konnte, dass ich nur auf der Bank sitzen möchte, kam sie ganz nah und scharrte nach Insekten und Würmern. Ich hatte den Eindruck, sie wollte mir etwas anbieten.
Der laue Sommerabend lädt zum Verweilen im Garten ein.
Neben einer sehr lieben und verschmusten Katze gibt es noch andere Haustiere, zum einen drei Schildkröten, die in einem abgegrenzten Bereich wohnen und Abends immer ins Häuschen gehen...
... und es gibt noch einen Stall mit 6 Wachteln, die fleißig Eier legen und die ich mit Pfifferlingen, Speck und Zwiebeln genießen durfte.
Am nächsten Mittag, als alle Töpfe gegossen waren, sind wir zum Wasserschloss Glatt gefahren, das in der Nähe von Sulz am Neckar liegt. Dazu gehört ein schönes Café.
Hier gibt es mordsmäßige Torten. Natürlich habe ich eine Schwarzwälder Kirschtorte genommen. Die Kirschen darin waren ganz schön beschwipst. Sehr lecker, auch der Kaffee.
Auch bei schlechtem Wetter kann man hier am Wochenede Kaffee und Kuchen genießen. Das Café ist mit viel Liebe eingerichtet und dekoriert.
Abends kochen wir zusammen und essen im Garten zwischen alle der schönen Blumenpracht.
Am nächsten Tag muss Sonja wieder arbeiten und ich fahre mit Lothar nach Schiltach.
Dabei kommen wir noch einmal am Feuerlöschteich vorbei und ich möchte ihn gerne mal bei Tag sehen.
Auf der anderen Straßenseite geht ein kleiner Weg in den Wald. Lothar möchte mir einen Platz zeigen, der einem Bekannten gehört und der es sich dort im Sommer oft gemütlich macht. Es ist Privatbesitz und auch der Wald gehört dazu. Lothar darf aber jederzeit dort hin.
Vom Hauptweg geht ein Trampelpfad ab und auf einmal ist eine kleine Lichtung mit einem Häuschen.
Dazu gehören zwei kleine Teiche. in denen Forellen schwimmen.
Für den durstigen Wandersmann gibt es eine kleine Quelle. Sogar ein Glas ist dort deponiert, damit man Wasser trinken kann. Es schmeckt lecker und erfrischend.
Eigentlich fehlen nur noch ein paar Elfen, die vorbeischwirren.
In einem kleinen Unterstand wird Feuerholz trocken gelagert. und in der Umgebung gibt es einige Vogelhäuschen.
So ein zauberhafter Ort. Es fehlt nur noch die kleine Hexe oder ein Einsiedler, der dort lebt.
Weiter geht es nach Schiltach an der Kinzig.
Dort gibt es das Schüttsägemuseum und
Ein schöner alter Ort mit vielen Fachwerkhäusern. Lothar kann mir als Architekt nicht nur zu den Baustilen in den verschiedenen historischen Epochen einiges erzählen, auch aus der Stadtgeschichte vieler Orte in der Gegend weiß er eine Menge. Somit habe ich das Komplettpaket aus Cousin, Stadtführer, Historiker und Reiseleiter.
In Schiltach gibt es ein Apothekenmuseum, das ich mir sehr gerne ansehe.
Einige solcher Fläschchen und Schachteln kenne ich noch aus meiner Kindheit.
Schiltach ist eine Fachwerkstadt mit einem schönen kleinen Marktplatz mit Brunnen.
hier gibt es auch einen kleinen Campingplatz mit einer sehr guten Gastronomie. Das muss ich mir merken, falls ich mal wieder hier in der Ecke bin.
Wieder bei Lothar zu Hause kann man sich bei der Wetterlage nur im Schatten aufhalten. Ich werde verwöhnt mit kalten Getränken und einem Ruheplatz am Schwimmbad.
Den Nachmittag verbringen wir im Pool und auf der Sonnenliege bis Sonja aus dem Spät-Dienst wieder da ist. Erst dann kommt sie zum Essen und Lothar und ich zaubern etwas auf den Tisch und weil es schon dunkel ist und die Kerzen nicht reichen, gibt es noch eine Lichterkette über den Tisch.
Heute kann man dort speisen und größere Feiern abhalten.
Wieder im Garten, gesellt sich Tessi zu uns.
Sonja hat Frühdienst und wir machen uns früh auf den Weg nach Rottweil. Dort steht ein Turm, den ich noch nicht kenne.
Der TK-Elevator-Testturm in Rottweil ist ein 246 Meter hoher Aufzugstestturm für Express- und Hochgeschwindigkeitsaufzüge. Der 2014 bis 2017 von Thyssenkrupp Elevator errichtete Turm bietet mit 232 Metern die höchste Besucherplattform Deutschlands und ist der weltweit zweithöchste Testturm für Aufzugsanlagen.
Also dort geht es hin und wir wollen rauf.
Von unten ganz schön hoch.
In 33 Sekunden ist man oben und man hat einen tollen Rundumblick. Rottweil mit der Altstadt.
Auf die schwäbische Alb kann man sehen und zu den Vogesen.
Sogar der Schatten des Turms ist beeindruckend.
Wir fahren weiter nach Rottweil und besichtigen dort die drei Kirchen und die Altstadt.
Reich verzierte Häuse mit den Schildern, die man angebracht hatte, damit die Bevölerung, die nicht lesen konnte, trotzdem wusste wer dort angesiedelt war.
Die "Einheimischen" in Bronze findet man auch überall.
Und man kommt ganz schnell von Hier nach Dort.
Mich faszinieren die vielen Schilder an den Häusern.
In der Nähe des Pulverturms hat man noch einmal einen Blick auf den TK-Turm. Neben dem Taubenhaus wirkt er nicht mehr so groß.
246 m hoher Aufzugstestturm mit verdrehter Fassadenmembran, 12 Aufzugschächten und Aussichtsterrasse mit Panoramablick. Ganz oben waren wir.
Der letze Abend bricht an. Sonja ist früher zu Hause. Es wird gegrillt und wir sitzen noch lange im Garten und erzählen. Plötzlich raschelt es und wir erwarten Tessi. Aber es kommt ein anderer Besucher. Ein Igel versucht etwas essbares und Wasser zu finden. Dann macht er sich wieder auf den Weg.
Neben allem, was ich gesehen habe, habe ich mich auch gut erholt und bestens geschlafen in meinem Wohnmobil.
Vielen Dank an die Beiden - Sonja und Lothar - ich hoffe, wir sehen uns nicht erst in 30 Jahre wieder. 😄
Die nächste Woche ist gefüllt mit Wäsche waschen, Garten gießen, putzen und aufräumen im Haus und im Womi, einkaufen, kochen und Vorbereitung für die folgende Woche. Dann geht es in die Pfalz. Ich bin gespannt, was ich dort alles erlebe.
Bis dahin wünsche ich allen eine gute Zeit und
bis bald.
Eure Barbara
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