Es ist der 15. November 2022. Wir legen morgens um 7:00 in La Reunion an.
Das kleine Eiland La Réunion liegt rund 800 km östlich von Madagaskar im Indischen Ozean und wird vor allem von Aktivtouristen besucht, die die sportliche Abwechslung und Herausforderung zum Strandurlaub suchen. Denn neben den weißen (und schwarzen) Stränden bietet La Réunion vor allem Landschaften wie Tropenwald, Vulkan- und alpine Berg- und Mondlandschaften.
Zwischen null und über 3000 m Metern Höhenlinie ist der Weg nicht weit. Denn auf der kleinen Insel liegen die unterschiedlichen Naturschauplätze oft dicht beieinander, weswegen man sie zurecht „Insel der Zusammenkunft“ nennen kann. La Réunion hat lediglich einen Durchmesser von 70 km und wer die Insel einmal umfährt, kommt auf etwas über 200 km. La Reunion hat ca. die Größe des Saarlands.

Obwohl La Réunion bereits im 15. Jahrhundert entdeckt wurde, war die Insel bis Mitte des 17. Jahrhunderts unbewohnt. Erst dann wurde La Réunion von Seefahrern zu französischem Besitz erklärt und kolonialisiert. Die Kolonialherren brachten ihre Sklaven aus Ostafrika, Madagaskar und Indien auf die Insel, um diese dort zur Produktion von Zuckerrohr und Vanille einzusetzen. Die auf La Réunion angebaute Vanille wurde schnell als Bourbon Vanille auf der ganzen Welt bekannt und steht auch heute noch für höchste Qualität.
Die Sklaverei wurde glücklicherweise Mitte des 19. Jahrhunderts verboten, die Leidenschaft für Zuckerrohr und dem daraus gewonnenen Rum blieb jedoch bis heute bestehen. Die heutigen Einwohner La Réunions, die Kreolen genannt werden, sind die Nachfahren jener Sklaven und Siedler aus dem 17. Jahrhundert und tragen mit ihren unterschiedlichen kulturellen Wurzeln zur Vielfältigkeit dieser Insel bei.
Wir legen im kleinen Ort Le Port an und werden am Pier direkt mit dem Shuttle-Bus bis zu einem 500 Meter entfernten Sammelpunkt gebracht. Dort buchen wir uns ein Ticket zu einem schönen Strand. Hin- und Rückfahrt kosten 15 €.
Kaum verlassen wir den Hafen, sind wir in Frankreich. Die gleichen Geschäfte wie wir sie aus Südfrankreich kennen: Leclerc oder Carrefour.
Mr. Bricolage ist ein Baumarkt.
Wir kommen vorbei an einem interessanten Parkhaus.
Auch die Straßenschilder auf der Autobahn sind gleich wie in Frankreich.

Hier fährt man rechts, wie in Frankreich. Anders als in Mauritius und den Seychellen, wo Linksverkehr herrscht.
Nach ca. einer halben Stunde Fahrt kommen wir am Plage d'Hermitage an. Dort gibt es einen kleinen Campingplatz.
Diesen durchqueren wir und finden einen schönen Strand.
Es ist nicht viel los aber das Wasser sieht verlocken aus.
Wir suchen uns ein schönes Plätzchen und machen es uns bequem.
Etwas nördlich davon liegt Saint-Gilles-les-Bains. Birgit und Gerd machen sich auf den Weg und spazieren am Strand entlang.
Beim Schnorcheln legt man sich nur auf das Wasser und hat in ca. 1 Meter schon Korallen und Fische unter sich. Eine kleine Muräne sehe ich und viele Seegurken. Ganz viele sehr kleine und etwas größere Fische tummeln sich zwischen den Korallen.
Hier am Strand liegen sehr viele abgebrochene Korallenstücke. Da das Wasser recht flach ist, können Stürme und starker Seegang die Korallen immer wieder zerstören.
Die Korallen werden vom Meer zerrieben und bilden den Sand für das nächste Jahr.
Am späten Mittag verspüren wir Durst, unsere Vorräte sind aufgebraucht und wir machen uns auf den Weg in den Ort, um etwas zu trinken.
Dabei kommen wir wieder an wunderschönen Pflanzen und Blüten vorbei.
Eine Pflanze mit Kringeln auf den Blättern.
Noch mal an den Strand zum Baden und Schnorcheln. Dann Trocknen und trockene Sachen anziehen. Wir müssen um 15:30 Uhr wieder zum Bus. Der letzte Bus fährt um 16:00 Uhr und wir befürchten, der wird voll.

Noch einen Blick auf die Küste.
Vorbei an netten, gepflegten Orten.
Eine Rumfabrik.
Es ist schon Feierabendverkehr.
Am Hafen wird wieder Musik gespielt und wir lassen uns noch ein bisschen unterhalten bis zur Abfahrt.
Auch hier gibt es die Instrumente, wie auf den Seychellen und Mauritius.
Angelika versucht sich an der Floßrassel und macht das ganz gut.

Gegen 17:00 Uhr verlassen wir La Reunion wieder.

Die Hafeneinfahrt ist recht schmal für unser großes Schiff und daher kommt ein Schlepper, um uns in Position zu drücken, damit wir wieder gut aus dem Hafen kommen.

Es war etwas kurz, um die Insel kennenzulernen. Es gibt hier sicher noch einiges zu entdecken.


Auf Wiedersehen La Reunion.

Nun sind wir 3 Tage auf See.
An den letzten Tagen ist es sehr windig an Deck und wir suchen uns möglichst Plätze im Windschatten und Schatten, denn die Sonne ist sehr stark. Es ist hier auf der Südhalbkugel jetzt auch Sommer.
Abends gibt es eine besondere Show. Einige der Crewmitglieder sind talentiert und sie werden im Theater präsentiert.
Sie sind aus den verschiedensten Bereichen, wie Küche, Maschinenraum, IT-Abteilung oder Service.
Am letzten Abend gibt es noch einmal die "Best of" aller Shows der letzten Wochen.
Beim Abendessen beginnt ein heftiges Gewitter. Wir können durch die Fenster Blitze sehen und heftiger Regen prasselt an die Fenster.
Als wir nach dem Abendessen auf Deck gehen, schwappt das Wasser über den Boden.
Der Seegang ist heute etwas höher und ich werde sanft in den Schlaf gewiegt.
Morgen ist der 19. November und wir werden in Durban, Südafrika, anlegen.
Darüber berichte ich im nächsten und letzten Post dieser Reise.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen