Am Morgen des 2. Juni 23 geht es von St. Pölten entlang der Donau Richtung Melk. Von Nellie hatte ich den Tipp bekommen dass es in Melk gute Kaffeeröstereien gibt.
Die habe ich gegooglet und mir eine Bio-Rösterei in der Nähe von Melk herausgesucht.
Die Rösterei war aber nicht direkt in Melk sondern in Leiben. Das Navi hat mich den Berg heraufgeleitet und ich komme an der Burg Leiben vorbei. Es geht abenteuerliche Sträßchen weiter bis zu der Adresse der Rösterei.
Ich hatte Glück, es war jemand da und hat mir auch einen "wilden Michel" verkauft.
Dann ging es wieder den Berg hinunter und Richtung Grein.
Manchmal bringen einen die falschen Wege an die schönsten Orte...
Hier einen schönen Wald, durch die eine kleine Straße führt. Ich war ganz alleine dort unterwegs und konnte mit 30 km fahren, um alles bewundern zu können.
Mein Navi meinte ich wolle wohl von oben in die Klamm, das war mir aber zu viel, denn die 1,5 Stunden den Berg hinunter müsste ich anschließend auch wieder hoch. Puhhh, das schaffe ich heute nicht. Also wieder zurück an die Donau und einen kleinen Parkplatz gefunden, direkt am Einstieg.
Ich bin aber über die Hälfte bis zum stillen Stein gelaufen, das ist ungefähr dort wo der blaue Punkt ist.
Der Mühlbach fließt in die Donau.
Die alte Mühle wurde renoviert und das Mühlrad dreht sich auch noch.
Am Haus daneben gibt es Hochwassermarken.
Immer entlang des Baches geht es in den Wald.
Dazwischen immer wieder steile Felsen.
Und rechts und links des Weges kleine Blümchen.
Es wird immer interessanter, Felsen und Bäume sind mit Moos überzogen.
Dann kommt der Einstieg in die Klamm.
Der Weg ist gut zu gehen und auch nicht sehr steil. Es ist Freitag und es sind nicht viele Leute unterwegs.
Hinter jeder Ecke kann man wieder etwas neues entdecken.
Manche Bäume haben extrem starke Wurzeln ausgebildet, damit sie sich zwischen den Felsen besser halten können.
Nach einer halben Stunde mache ich eine kurze Trinkpause an einer Bank.
Hier könnte man trockenen Fußes den Bach überqueren.
Immer wieder verändert sich der Bach und macht andere Geräusche.
Eine weitere halbe Stunde später mache ich eine kleine Pause und esse mein mitgebrachtes Laugengebäck und trinke Wasser dazu.
Ich lausche in die Umgebung und plötzlich möchte ich aufschreiben, was ich im Moment an diesem schönen Ort empfinde.
Stillensteinklamm
Oh ist das schön hier, das Herz wird weit. Wenn man die Menschen mit ihrem Geplapper hinter sich gelassen hat, wird es in mir ganz still. Ich bin alleine aber nicht einsam. Die Natur ist bei mir mit all ihren vielen Gaben. Ich mache alle Sinne auf und lausche. Die Sonne wärmt mir die Haut, der warme Wind kühlt mein verschwitztes Gesicht. Auf jedem Meter, den ich zurück lege, gibt es einen anderen Geruch. Die Farben der Blüten rechts und links am Wegesrand sind je nach Lichtverhältnissen sanft oder leuchtend. Und der Bach, ein wahres Naturkonzert. Glitzernd in der Sonne im Schatten geheimnisvoll. In den weiten Becken ganz ruhig dahinfließend, an Steilstellen mit Fels und Stein mal leise murmelnd mal dunkel und laut. Wenn man genau hinhört gibt es viele Frequenzen - das weiße Rauschen, das der Seele so gut tut . Die Vögel des Waldes stimmen in das Konzert mit ein.
Ich bin beseelt und dankbar 
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Es geht weiter an kleinen Höhlen vorbei, die dunkel sind, welches Wesen mag hier wohnen.
Nein, es ist keine Schlange, nur eine Wurzel.
Es geht über eine Brücke.
Hier ist der Bach wilder und lauter.
In einem Becken entdecke ich sogar Fische, das sind Saiblinge (glaube ich) Die werden hier in jedem Restaurant angeboten.
Die überhängenden Felsen sind sehr beeindruckend.
Wer hier wohl Unterschlupf findet?
Das ist der "stille Stein", durch den der Weg führt. Wenn man dort drin ist, hört man vom Bach nichts mehr.
Oben: von dort bin ich hergekommen.
Unten: dort geht es weiter zum oberen Ende der Klamm, die an der Aumühle herauskommt.
Ich schau noch um die Ecke und mache mich dann wieder auf den Rückweg.
Ab der Brücke die den Bach quert gehe ich auf der anderen Seite des Baches wieder hinunter.
Hier gibt es wirklich noch viele Wiesenblumen, so wie es früher war.
Irgendwann möchte ich doch wieder auf die andere Seite vom Bach. An einer flachen Stelle ziehe ich meine Wandersandalen aus und gehe barfuß ins Wasser. Oh wie ist das erfrischend.
So eine schöne Klamm und nicht schwierig oder überfüllt mit Menschen.
Am Ende des Weges kann ich noch ein paar Fische sehen.
Hinter der Mühle ist ein Wehr, ein Teil des Wassers wird auf das Mühlrad geleitet ein anderer Teil stürzt in einen kleinen Teich.
Auf einmal sitzt dort ein Vogel. Ich habe später nachgesehen, es ist tatsächlich eine Wasseramsel. Die habe ich zum ersten Mal in natura gesehen.
Gegenüber der Mühle ist eine kleine Raststätte. Ich mache Pause und trinke eine Holunderschorle.
Der Aperol ist hier besonders preiswert, den habe ich auch schon für 11€ gesehen.
Ich fahre nach Grein. Im Café Schörgi soll es einen guten Palatschinke geben.
Ich bekomme einen Platz auf der oberen Terrasse und bestelle mir einen Erdbeerpalatschinke.
und ein Himbeer-Zitronen-Schorle.
Später fahre ich weiter zu meinem heutigen Stellplatz in Waldhausen.
Der Stellplatz hat zwar Strom ist aber nur für wenige Wohnmobile ausgelegt.
Daneben gibt es einen kleinen Badesee.
Ich stehe hier mit zwei anderen und richte mich für die Nacht ein. Die einen Nachbarn gehen zu Fuß die anderen mit den Rad. Eine Stunde später kommt ein heftiges kurzes Gewitter.
Das ist aber nach einer guten halben Stunde wieder vorbei.
Sogar die Sonne zeigt sich noch mal, bevor sie untergeht.
Die Dorfgemeinschaft feiert wohl etwas an Wochenende. Es wurde auf dem Parkplatz ein großes Zelt aufgebaut und Tische und Bänke darin aufgestellt. Daneben gab es schon mal Getränke und die Dorfjugend hat für die Arbeit Musik spielen lassen. Anfangs Ballermann und Skistadl, später auch "normale" Musik. Um 20:15 sind alle nach Hause und es war herrliche Ruhe. Ich habe gut geschlafen.
Morgen geht es weiter nach Bad Ischl.
Aber darüber mehr im nächsten Post.
Eure Barbara
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