Nach einem guten Frühstück fahre ich nach Bad Aussee. Dort werde ich weitergeleitet, da die komplette Innenstadt wegen des Narzissenfestes gesperrt ist. Auf einer Wiese wird mir ein Parkplatz zugeteilt und ich fahre mit dem Shuttle-Bus nach Bad Aussee.
Überall sind Figuren aus Draht mit Narzissen und anderen Blumen aufgestellt. Die Narzissen verströmen einen betörenden Duft.
Je weiter ich in die Stadtmitte komme desto voller wird es.
Zum Glück hat es aufgehört zu regnen. Ich höre viele verschiedene Sprachen, die ich aber kaum unterscheiden kann. Polnisch, Tschechisch, Ungarisch, Schwedisch etc.
Manche Skulpturen sind traditionell, andere aus einem Disney-Film.
Ein kleines Geschäft, das "Bad Ausseer Knopferl" heißt, bietet diverse Knöpfe an, vor allem Trachtenknöpfe aus Perlmutt verziert mit Blumenmustern aber auch Hirschhornknöpfe.
Eine Asiatische Winkekatze und über dem Wasser der Leuchtturm von Otto mit dem Ottifanten.
Bad Aussee liegt am Zusammenfluss zweier Quellflüsse der Traun: der Grundlseer und der Altausseer Traun, die früher zum Transport von Salz und Holz genutzt wurden.
Die Mercedes-Brücke ist eine Fußgängerbrücke in Bad Aussee. Sie besitzt die Form eines Mercedes-Sterns. Die Brücke wurde im Frühjahr 2005 über dem Zusammenfluss der Grundlseertraun und Altausseertraun errichtet. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der DaimlerChrysler AG und Mercedes-Benz verwirklicht.
Von einem kleinen Hügel aus kann man sie besonders gut sehen.
Neben dem Hügel ist ein kleiner Wasserfall.
Ich spaziere durch den Park zurück in die Menschenmenge und komme an einem großen Stein vorbei.
Das Schild an dem Platz sagt mir, dass ich am geografischen Mittelpunkt Österreichs bin.
Überall sind kleine Bühnen aufgebaut und es werden Reden gehalten und die Kapellen spielen traditionelle Volksmusik.
Jedes Jahr im Frühling, meist zwischen Mitte Mai und Mitte Juni verwandeln sich viele Wiesen im Ausseerland in ein weißes Blütenmeer. Es ist die Zeit der Narzissenblüte.
Narzissen überall. Sogar als Haarspange filigran gehäkelt oder als Bild im Schaufenster.
Es gibt auch überall Trachten-Geschäfte mit Lederhosen und Dirndl. Allerdings sind die Preise entsprechend hoch: ab 350 € aufwärts. Dazu kommt dann noch eine Schürze und eine Bluse.
Eine Karte zeigt wo sich welche Stände auf dem Narzissenfest befinden.
Es ist voll und wuselig, ich habe nach fast 2 Stunden genug vom Trubel und beschließe zum Grundl-See zu fahren. Am Ende des Sees befindet sich ein Campingplatz, auf dem ich heute übernachten möchte. Also mit dem Shuttle-Bus zurück zum Womi und siehe da, ich bin schon fast am Grundl-See.
Es ist kaum Verkehr und so kann ich schön langsam mit ca. 40km am Ufer entlang fahren.
Nachdem ich einen Platz gefunden und mich eingerichtet habe, komme ich mit dem Nachbarn ins Gespräch, der seine Frau mit Hund schon vermisst. Ich nehme mir vor zum Toplitz-See zu laufen, das nur 20 Minuten entfernt sein soll.
Entlang des Weges stehen wieder die schönsten Blumen.
Auf dem Weg treffe ich die vermisse Frau (konnte ich am Hund erkennen) und habe mich bei ihr nach dem Weg erkundigt. Sie zeigte mir die Richtung und wir trafen uns später wieder, als sie mit Ihrem Mann noch eine Runde mit dem Hund unterwegs war.
Die Natur ist hier noch sehr üppig und es gibt Pflanzen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Hier z.B. die Esels-Wolfsmilch mit den hübschen grün-gelben Blüten.
Walderdbeeren
Auf dem Weg immer wieder faszinierende Bäume, die ihre Wurzeln ausbreiten, um auf dem felsigen Grund Halt zu finden.
Am Toplitzsee komme ich an. Er liegt still und ruhig zwischen hohen Felswänden und Bergen.
(Dieses Foto habe ich von einem Plakat abfotografiert)
Am Anfang des Sees steht ein Gedenkstein zu Ehren von Erzherzog Johann und Anna Bloch, die sich hier kennengelernt haben sollen.
Der See ist so still, dass sich das Bootshaus, der Wald und die Berge darin spiegeln.
Ich gehe zur "Fischerhütte", einem kleinen Ausflugslokal, um etwas zu trinken. In der Zwischenzeit kommt ein Boot mit Touristen, die mit ortstypischen Booten über den See gefahren werden. Es geht ganz nach hinten in den Talkessel. Danach kommt nur noch ein sehr kleiner See, der Kammersee. Weiter geht es nicht.
Eine viertel Stunde später legt das Boot mit neuen Gästen wieder ab.
An der Fischerhütte gibt es viele Zeitungsartikel:
Um den See rankt sich der Mythos, dass zu Ende des Zweiten Weltkriegs Gold und Kunstschätze im See versenkt wurden. Bis heute wurden jedoch nur Kisten mit Falschgeld und Kriegsrelikte gefunden.
Auf dem Weg zurück gehe ich einen anderen Weg und laufe am Bach entlang.
An verschiedenen Stellen haben Kinder kleine Zwerge, Gnome und Elfen aufgestellt. Das sieht sehr hübsch aus. Hier ein Zwerg mit einem sehr langen Bart.
Ich komme an einer Wiese vorbei, die noch intakt ist und sehr viele verschiedene Kräuter und Wiesenblumen hat, so wie ich das vor 50 Jahren kennengelernt habe. Es duftet so schöne nach den Heublumen.
rechts und links am Wegesrand stehen die schönsten Wildblumen. Hier sogar ein dunkelroter Storchenschnabel.
Ich komme langsam zurück zum Stellplatz.
Gössl ist sehr ruhig gelegen und ich schlafe sehr gut.
Ich gehe noch einmal zum Ufer des Grundlsees und mache ein Foto von den beeindruckenden Wolken über dem See.
Zum Abendessen gibt es Salat mit dem restlichen Steak von gestern.
Das ist die Rezeption, dort kann man sich nur morgens und abends anmelden.
Heute bin ich 8 km gelaufen und habe mein Ziel erreicht.
Morgen geht es nach Bad Hofgastein. Dazu kommt mehr im nächsten Post.
viel Spaß beim Lesen und bis bald.
Eure Barbara
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